Tiefes Kunsthandwerk Ratgeber, 14. September 2022

Was haben Buddhismus und Yoga gemeinsam?

  • Yoga ist kein Sport, sondern eine Lebenseinstellung!
  • Yoga und Buddhismus: Ein Vergleich
  • Weltanschauung in der yogischen und der buddhistischen Lehre
  • Hat Buddha Yoga praktiziert?
  • Bedeutung des Aufstellens einer Buddha Statue
  • Die Mudras unserer Buddhas im Zusammenspiel mit Yogahaltungen
  • Braucht man Mantra im Yoga?
  • Fazit

1. Yoga ist kein Sport, sondern eine Lebenseinstellung!

Viele denken, dass Yoga nur was für gestresste Frauen in Spandex ist, die sich bei Kerzenlicht und entspannter Musik verbiegen. Aber Yoga ist viel mehr als das! Es ist eine Lebenseinstellung, die sowohl den Körper als auch den Geist stärkt. In unserer heutigen Gesellschaft ist es wichtig, ruhig zu bleiben und Kraft zu tanken. Und genau hier kommt Yoga ins Spiel. 😊

Yoga hilft uns, besser mit unserem Körper und unserer Umwelt in Einklang zu kommen. Wenn wir Yoga praktizieren, lernen wir, unseren Körper und unseren Geist besser zu verstehen. Wir lernen, achtsamer mit uns selbst und unserer Umwelt umzugehen. Yoga hilft uns dabei, unsere Gedanken zu beruhigen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Beim Yoga erleben wir die Essenz kreativer und positiver Energie. Wohlfühlen und konzentrieren, den Geist klären und den Körper in einer angenehmen Atmosphäre entspannen. Verbesserung der Beweglichkeit fördern bis hin zu mehr Achtsamkeit im Alltag.

Die Gestaltung des Yogaplatzes hat eine unterstützende Funktion für eine gelungene Yogasitzung. Der Yogaraum vereint Ruhe und Bewegung, Energie und Entspannung. In Indien sagt man übrigens: "Yoga is not about touching your toes; it's about what you learn on the way down." Und genau das gefällt uns an dieser Tradition: Man lernt nicht nur etwas über sich selbst, sondern auch über die Welt um sich herum.

Deshalb solltest du dir einen Raum der Stille und des konzentrierten Übens schaffen. Dabei gilt: „Weniger ist mehr!“. Ein Raum, der diese Eigenschaften widerspiegelt, macht es einfacher, diesen Zustand zu erreichen. Es sind die kleinen Dinge, die eine solche Atmosphäre kreieren und dir dabei helfen, dich wohlzufühlen.

Ausgewählte Accessoires, die Ruhe und Kraft ausstrahlen, sorgen für die richtige Stimmung in deinem Yogarefugium. Hiermit kommen wir auch schon zum Buddha. Nicht nur wegen seiner besonderen Aura, sondern auch, weil Buddhisten und Yogis große Ähnlichkeiten haben. Zwar gibt es hier unterschiedliche Meinungen darüber, dennoch ist es durchaus üblich, dass in den meisten buddhistischen Retreats auch Yoga angeboten wird. Mittlerweile sieht man eine Buddha Figur als treuen Begleiter von Yoga Sessions, ob daheim in den eigenen Wänden oder in Yogastudios, immer häufiger. Das kommt auch nicht von ungefähr.

2.  Yoga und Buddhismus: Ein Vergleich 

Yoga und Buddhismus entstammen aus der spirituellen Kultur Indiens. Beide haben das Ziel der vollkommenen Erkenntnis durch die Vereinigung von Körper und Geist. Viele Grundbegriffe, Prinzipien, Praktiken, ethische und moralische Grundsätze sind sehr ähnlich.

Buddhismus ist neben dem Judentum, Christentum, Hinduismus und Islam einer der fünf großen Weltreligionen und vor rund 2500 Jahren aus dem Hinduismus entstanden. Die Gläubigen verehren Buddha zwar als Erleuchteten, also als sehr weisen Menschen, er gilt aber nicht als Gott. Der Buddha lehrte, dass das Bewusstsein sich immer fortsetzt, es eine gewisse Kontinuität hat wie ein Strom von Wasser.

Buddhisten und Hindus glauben beide an die ewige Wiedergeburt. Karma entscheidet über die Qualität der Wiedergeburt. Die Zukunft jedes einzelnen ist abhängig von den Taten, Denkweisen und Gefühlen in dem jeweiligen Leben, ein Gesetz von Ursache und Wirkung.

Im Laufe einiger Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Glaubensrichtungen und Strömungen im Buddhismus – buddhistische Schulen, z. B. der Mahayana-Buddhismus, der Theravada-Buddhismus und der Tibetische Buddhismus. Das Ziel buddhistischer Praxis ist die Befreiung von Leiden und soll entlang des achtfachen Pfades erreicht werden können. Der berühmte achtfache Pfad zum Nirwana besteht aus rechte Erkenntnis und Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln und Leben, rechte Anstrengung, Achtsamkeit und Sammlung. Jeder Mensch kann nach der Lehre Buddhas durch eigenes Bemühen Befreiung erlangen und selbst zum Buddha werden. Buddhistische Mönche richten sich besonders streng nach der Lehre und Vorstellungen Buddhas. Die meisten von ihnen wohnen im Kloster. Du erkennst die Mönche an ihrem rasierten Kopf und ihrem orangefarbenen Gewand.

Nirwana (erlöschen) ist eine buddhistische Lehre. Buddhisten wollen den Kreislauf der Wiedergeburt durchbrechen und so den Zustand der Vollkommenheit erreichen. Die Seele ist dann im absoluten Gleichgewicht. Nirwana ist das höchstmögliche Bewusstseinslevel im Buddhismus.

Yoga ist keine Religion, sondern eine Philosophie, eine Lebenseinstellung. Die ca. 5000 Jahre alte Tradition findet man bereits in den Veden, den ältesten indischen Schriften. Hinduismus, in dem es viele Gottheiten gab, hat Yoga im religiösen Denken und Handeln geprägt. Sogenannte Asanas (Körperübungen) verbessern die körperliche Gesundheit, die Muskulatur wird verbessert und das Herz-Kreislauf-System gestärkt.

Pranayama (Atemübungen) setzt sich aus Prana (Lebensenergie) und Ayama (kontrollieren) zusammen. Durch Atemtechniken wie bewusstes Einatmen, Ausatmen und Atem anhalten soll der Atem kontrolliert werden. Ziel: Samadhi, die Erleuchtung, ist die vollständige Ruhe des Geistes, der (unerreichbare) Höhepunkt im Yoga. Körper, Seele und Geist sind eine Einheit und im Einklang mit Umwelt und Natur.

Das Wichtigste auf einen Blick: 

• Yoga ist keine Religion, sondern eine Philosophie oder Lebensweise

• Buddhismus hingegen ist eine anerkannte Religion mit Millionen von Anhängern auf der ganzen Welt

• Yoga konzentriert sich vor allem auf den Körper

• Buddhismus stellt den Geist in den Mittelpunkt

• Beide Traditionen betonen die Wichtigkeit von Achtsamkeit und Meditation

3. Weltanschauung in der yogischen und buddhistischen Lehre

Darfst du Yoga machen, obwohl du kein Buddhist bist? Darf ein Buddhist Yoga ausüben? Du bist Christ oder Freigeist, darfst du dich trotzdem von Yoga und Buddhismus inspirieren lassen?

Jeder darf nach der buddhistischen Philosophie leben und selber entscheiden, wie streng er sein Leben danach ausrichtet. Wer Yoga machen möchte, um sich fit zu halten, sich aber nicht der buddhistischen Art zu leben anschließen möchte, kann das gerne machen.

Yoga und Buddhismus sind sehr eng verbunden und es gibt sowohl einige Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Beide haben ihren Ursprung in Indien. Ethische und moralische Grundsätze sind sehr ähnlich. Nicht jeder Buddhist macht Yoga und nicht jeder Yogi hat sich dem Buddhismus angeschlossen. Es gibt aber viele gemeinsame Prinzipien.

Die Konsumindustrie verspricht uns, dass der Schlüssel zum Glück Reichtum ist, aber trotz eines Lebens im Überfluss sind viele Menschen psychisch und physisch krank. Jeder hat eine ganz individuelle Definition von Glück.

Die buddhistische Philosophie sagt, es hängt von deinen Gedanken und deiner Einstellung ab, wie glücklich du bist. Setze dich mit deinen Emotionen, Problemen und Bedürfnissen auseinander und richte deine Aufmerksamkeit wieder auf dich selbst. Entschleunige deinen Geist, schärfe deine Sinne und sei dankbar. Achtsamkeit ist eine „Wunderwaffe“.

Wenn du regelmäßig Yoga praktizierst, kannst du durch kontrollierte Körperhaltung, bewusster Atmung und bestimmten Bewegungsabläufen dein allgemeines Wohlbefinden verbessern. Du bist emotional ausgeglichen und insgesamt vitaler. Yoga stärkt die Psyche und gibt dir neue Energie.

Fühlst du dich weder zum Buddhismus noch zum Yoga hingezogen, liebst aber den Lifestyle rund um das Thema Spiritualität, darfst du dich selbstverständlich von beiden Lehren bei deiner Einrichtung zu Hause und/oder der Art, wie du deinen Garten anlegst oder deinen Balkon dekorieren möchtest, inspirieren lassen.

Eine Frau die Yoga betreibt und meditiert
Ein asiatischer Mönch in der buddhistischen Lehre

4.  Hat Buddha Yoga praktiziert? 

Viele praktizieren Yoga, doch wusstest du, dass auch Buddha selbst ein begeisterter Yogi war? Oder zumindest hat er die Prinzipien des Yoga angewandt, auch wenn es damals noch nicht unter diesem Namen bekannt war. Seine Lehren basierten stark auf dem Wohlergehen des Menschen – sowohl körperlich als auch geistig und seelisch. Auch heute noch ist das Ziel vieler Yogalehrer*innen, seine/ihre Schüler*innen zu mehr Ruhe und Kraft zu verhelfen.

Buddha hat bei der Meditation die Haltung seiner Beine, den Lotussitz, aus dem Hatha-Yoga übernommen und das gibt es schon viel länger als den Buddhismus. Die Technik der Vipassana-Meditation wurde von Buddha entwickelt. Das Werkzeug der Vipassana-Meditation ist die Konzentration des Meditierenden. Es werden Achtsamkeitsübungen zum Stressabbau gemacht, die aus der spirituellen Meditation und Übungen aus dem Yoga abgeleitet sind. Die Bedeutung des Wortes Vipassana: Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind.


5. Bedeutung des Aufstellens einer Buddha Statue 

Aber was genau steckt hinter der Bedeutung einer Buddha Figur und warum sollte man sie aufstellen? Egal ob groß oder klein, aus Stein, Metall oder Keramik – die Bedeutung einer Buddha Figur ist sehr vielschichtig und kann je nach Kultur unterschiedlich sein. In Europa wird der Buddha meistens als Glücksbringer betrachtet und man glaubt, dass er Glück und Reichtum bringt. In Asien hingegen steht der Buddha für Weisheit, Frieden und Erleuchtung.

Einen Buddha stellt man, egal ob im Raum oder im Freien, nicht einfach irgendwo hin! Um ihn besonders in Szene zu setzen, sollte er einen ganz individuellen Platz bekommen. Die Größe des Buddhas spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine große, imposante Buddhastatue braucht Platz, damit diese wirken kann. Ob klein oder groß, höchst erhaben wirkt ein Buddha auf einer Säule, auf der seine Ausstrahlung um ein Vielfaches verstärkt wirkt. Mit seinem anmutigen Antlitz und seiner kraftvollen Aura thront er auf der Säule besonders eindrucksvoll und ist so ein ausgesprochen auffallender Blickfang.

6.  Die Mudras im Zusammenspiel mit Yogahaltungen

In der Kunst und den Ritualen vieler heiliger Traditionen sind Mudras überliefert worden. Im Yoga sind Mudras ganz zentrale Übungen. Spezielle Gesten mit den Händen und Fingern verkörpern die vollkommene Verbundenheit von Körper und Geist. Sie versinnbildlichen unterschiedliche Bedeutungen, wie z.B. das Lenken von Energie durch symbolische und kraftvolle Handgesten. Buddha Figuren besitzen oftmals diese atypischen Gesten.

Unser Buddha Sumatra sitzt aufrecht im Lotussitz und hat seine Hände locker im Schoß liegen. Seine Daumen berühren sich. Diese Handgeste nennt man Dhyana Mudra und symbolisiert den Zustand der tiefen Versunkenheit während der Meditation. Im Yoga hilft diese Position die eigene Mitte zu finden und zur Ruhe zu kommen.

Bei unserem Buddha Sumbawa ruht die linke Hand mit nach oben zeigender Handfläche im Schoß. Die rechte Hand ruht über dem Knie, die Finger zeigen zur Erde. Diese Geste nennt man Bhumisparsha Mudra (“Die Erde berühren“). Bei der Meditation in dieser Haltung soll Wut und Ärger in Weisheit umgewandelt werden.

Die Körperhaltung unseres liegenden Buddha Javas stellt Buddhas letzten Abschnitt vor der vollkommenen Erleuchtung und dem Eintritt in das Nirwana dar. Die Geste nennt man Parinirvana Mudra und symbolisiert die Loslösung von materiellen Dingen und eine innere Ruhe.

Sie merken also: Buddha Figuren und Yoga haben nicht nur ein optisches Zusammenspiel, sondern sind auch auf einer tiefgründigen und mentalen Ebene sehr eng miteinander verbunden.

Schiefergrauer Buddha Sumatra auf Säule im Garten zusammen mit einem Hund
Schiefergrauer Buddha Sumatra auf Säule im Garten zusammen mit einem Hund
Schwarzer Glücksbuddha auf einem Tisch im Sonnenlicht neben einer Zimmerpflanze

7.  Braucht man Mantra im Yoga? 

OM - Im Yoga geht es doch um Energie, Wohlfühlen, Entspannung, Geist, Körper und Philosophie – da kommt ein Mantra doch vollkommen unpassend, oder? Liegt es nicht eigentlich in unserer Natur, uns zu entspannen und Kraft zu tanken? Doch wenn man sich etwas genauer mit dem Konzept des Mantra auseinandersetzt, dann wird schnell klar:

Auch im Yoga hat das „Spruchwort“ seinen Platz! Mantra ist die verkörperte Erinnerung an unsere wahre Natur. Es ist eine universelle Sprache, die vom Herzen kommt und uns hilft, uns selbst besser zu verstehen und unseren Geist zu beruhigen. In einer Welt, in der wir ständig abgelenkt und von den unzähligen Reizen überfordert sind, kann ein Mantra wie ein Anker wirken und uns Halt geben.


Fazit 

Hand aufs Herz: Die Trennschärfe zwischen Buddhismus und Yoga ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Was beiden Anschauungen jedoch gemein ist: Sie fordern zu mehr Mitgefühl und Toleranz gegenüber allen Wesen auf.

Ein Buddhist wird daher in einer Yoga-Praxis genauso gerne gesehen wie ein Yogi in einem buddhistischen Tempel. Beide Anschauungen vereint eine vergleichbare Lebenshaltung. Sie bieten zugleich auch für Nicht-Buddhisten und nicht Nicht-Yogis viele Denkanstöße, ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen.

Beide Traditionen sind offen für alle Menschen – es spielt keine Rolle, welche Religion oder Kultur man hat. Jeder kann die Prinzipien von Yoga oder Buddhismus in seinem eigenen Leben anwenden. Letztlich muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen, um herrauszufinden, welche Philosophie zu einem selbst und den persönlichen Zielen am besten passt.

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